Enthüllung des Stein-Denkmals auf dem Dönhoff-Platz in Berlin am 26.10.1875
Die Gründung
Die Motive, die letztlich für die Gründung der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft im Jahr 1952 in Essen ausschlaggebend waren, hat der erste Präsident der Gesellschaft, Oberbergrat a.D. Theo Keyser, wie folgt beschrieben: "Wir wollten helfen, um unser Volk nach beispiellosem Niedergang wieder auf einen Weg zu führen, der seinen großen geistigen und sittlichen Leistungen in der Geschichte entspricht. Wir meinten, dass vor allem gegen die so naheliegende Versuchung zum reinen Materialismus nach all den schweren Jahren ein Gegengewicht geschaffen werden müsste. Dieses Gewicht sollte wesentlich in der Pflege von Geist und Charakter gefunden werden. Der Freiherr vom Stein schien uns der Mann zu sein, der am ehesten unter den großen Staatsmännern als Vorbild dienen konnte und der wegen seiner beispielhaften Haltung zu Lebensfragen unseres Volkes von allen, unabhängig von Partei und Konfession, hoch geachtet wurde. Stein hat durch seine Reformen und vor allem durch sein persönliches Wirken die Kräfte der Freiheit und der Verantwortung belebt. Er wusste, dass überbetonte individuelle Freiheit zum schrankenlosen Egoismus ausarten kann, und dass nur die Verbindung von Freiheit und Verantwortung die Sicherheit der Existenz unseres Volkes und dessen glückliche Zukunft verspricht."
Feier anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Theodor Schieder zum Thema "Nationalbewußtsein und europäische Einigung"
(aus: Freiherr-vom-Stein-Gedenkstunde 1977 Münster anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft)
Nicht zuletzt war Stein ein Mensch, dessen Haltung sich durch Charakterstärke und Zivilcourage besonders auszeichnete. Im politischen Wollen seiner Zeit voraus, blieb er doch Realist; er erkannte auf weite Sicht, was wirklich war und was in die Zukunft wirken konnte. Auch dies bewog schon die Gründer der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft und uns auch heute noch, Menschen der Gegenwart mit dem Staatsmann aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts in Verbindung zu bringen.
In den Anfangsjahren war es also eine Haltung staatstragender Verantwortungspädagogik, die die Aktivitäten der Gesellschaft maßgeblich bestimmte. Erst seit Ende der 1960er Jahre begannen sich die thematische Ausrichtung und Orientierung der Stein-Gesellschaft allmählich zu verändern. Jetzt rückten auf den Veranstaltungen neben den klassischen Fragen der Politik- und Verwaltungskontinuität auch Themen wie "Demokratisierung" und "Bürgerbeteiligung" in den Vordergrund, die größere Relevanz für die kommunale Ebene besaßen und kontrovers diskutiert wurden. Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Gesellschaft erhielten dadurch langfristig größeres Gewicht. Aktuell widmet sich die Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft besonders dem Dialog zwischen Wissenschaft und Politik zu aktuellen gesellschaftlich politischen Fragen und der Beteiligung der Öffentlichkeit an diesem Prozess.
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